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Pfarrversammlung vom 12.11.2023

Für alle, die an der Pfarrversammlung nicht teilnehmen konnten und für diejenigen, die nicht teilnehmen wollten, gebe ich im Folgenden einen Überblick über die wichtigsten Informationen.
Datum:
5. Dez. 2023
Von:
Volker Herrmann

Für alle, die an der Pfarrversammlung nicht teilnehmen konnten und für diejenigen, die nicht teilnehmen wollten, gebe ich im Folgenden einen Überblick über die wichtigsten Informationen.

Die Ausgangslage:

„Die finanzielle Lage des Bistums (Trier, Anm. d. Verf.) ist insgesamt (...) als kritisch einzustufen.” So wird die Situation zum Jahresabschluss 2018 beschrieben. Im Jahr 2021schloss die Gewinn- und Verlustrechnung des Bistums mit einem Jahresfehlbetrag von€ 35,3 Mio.; im Vorjahr lag er bei € 42,5 Mio. Auch in den Jahren 2019 und 2018 erwirtschaftete das Bistum einen Jahresfehlbetrag von € 25,7 Mio. bzw. € 30,1 Mio.

„Mittelfristig und insbesondere langfristig wird ein ausgeglichener Haushalt des Bistumsnicht stabil sein können ohne weitreichende strategische Maßnahmen. Die kluge Verzahnung der inhaltlichen Aufgaben und Ziele mit den finanziellen Möglichkeiten und Restriktionen wird ein maßgeblicher Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Bistums sein.” Eine entsprechende strategische Maßnahme kann das Immobilienkonzept sein.

  • Wie viele Immobilien und wie viel Geld aus Kirchensteuermittel für den Erhalt der Immobilien sind notwendig und verantwortbar?

So heißt es in einer Veröffentlichung des Bischöflichen Generalvikariats Trier zum Immobilienkonzept.

Im Bistum Trier gibt es 1.898 Kirchen. 138 davon haben mehr als 500 Sitzplätze und 647 weniger als 100 Sitzplätze. Mit Hilfe des Immobilienkonzepts wird festgelegt, welche Gebäude zukünftig durch das Bistum im Rahmen von Baumaßnahmen bezuschusst werden können. Die Bistumsleitung sieht für jede fusionierte Pfarrei 2 Kirchen, 1 Pfarrhaus und 1 Pfarrheim vor. Kirchen, Pfarrhäuser und Pfarrheime unterliegen weiteren Kriterien, wie z.B. Kirchen mit über 500 Sitzplätzen erhalten zur Heizungssanierung keine Zuschüsse mehr (das betrifft bei uns St. Marien Herrensohr).

Derzeitige Überlegungen:

Seit 2021 beschäftigt sich der Immobilienausschuss unserer Pfarrgemeinde, bestehend aus Mitgliedern des Pfarrgemeinderates (PGR) und des Verwaltungsrates (VR) mit den Fragen: „Wie können wir den Immobilienbestand unserer Pfarrgemeinde zukunftssicher machen?“ „Brauchen wir weiterhin alle Kirchengebäude?“ „Gibt es alternative Nutzungsmöglichkeiten?“

 Auch die vielen Kirchenaustritte bereiten uns Kopfzerbrechen. In Deutschland sind 522.000 Katholiken im Jahr 2022 ausgetreten! 28.137 davon im Bistum Trier. Im Jahr 2020 waren wir in unserer Gemeinde noch 8691 Katholiken, aktuell sind wir nur noch 7968.

Seit über 8 Jahren ist die Stelle des Pfarrers in unserer Gemeinde vakant. Unserem Pfarrverwalter Peter Serf und Ute Gress als Koordinatorin der Seelsorge gilt ein herzliches Dankeschön für ihren (zusätzlichen) Einsatz für unsere Gemeinde. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als die Priester Karl Weller, Elmar Ohlig und Wolfgang Müller, zusätzlich Kapläne, hier tätig waren. Priestermangel wird uns weiterhin beschäftigen.

Was sind aber nun, bei den geschilderten Rahmenbedingungen, die Konsequenzen für unsere Pfarrgemeinde. Rückmeldungen zur Pfarrversammlungen besagten, dass ich unsere Situation viel zu positiv dargestellt hätte. Meine optimistische Natur sieht das Glas stets halb voll, wer es lieber halb leer sieht und stets das Schlimmste befürchtet, kann aus nachfolgenden Informationen seine Sicht der Dinge ableiten.

  • Die 2 Kirchen, die zukünftig weiterhin bezuschusst werden sollen, sind Maria Himmelfahrt und St. Barbara;

  • Hubertus Jägersfreude wurde gerade kostspielig renoviert;

  • Marien Herrensohr wird als Sommerkirche weitergenutzt;

  • Bonifatius ist Kindertagesstätte und damit ist der Fortbestand gesichert;

  • Kein Kirchengebäude muss aktuell aufgegeben oder geschlossen werden;

  • Baumaßnahmen ohne Bistumszuschüsse können wir uns als Gemeinde nicht leisten;

  • Es ist nicht garantiert, dass wir alle Gebäude auf viele Jahre weiter unterhalten können;

Ich danke allen, die an der Pfarrversammlung teilgenommen haben. Die Anregungen und Verbesserungsvorschläge sind im PGR und VR bereits angesprochen worden. Ich wünsche Ihnen allen eine schöne Adventszeit, besuchen Sie Adventsfenster und bleiben Sie aktiv in unserer Gemeinde.
Herzliche Grüße,
Volker Denzer, Verwaltungsrat